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Preiswahnsinn - verliert Lego seine AFOLs?

5zu6

Urgestein
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Leider ist aber der Teilepreis die einzige wirkliche Möglichkeit, verschiedene Sets auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis zu vergleichen.
Von daher lässt es sich nicht vermeiden, dass auch der Sternzerstörer auf einen Einzelteilepreis heruntergebrochen wird.
1000 schwarze Pins in einem Technic-Set bringen zwar eine guten Steinepreis, aber nur geringen "Wert". Das Dots XXL-Ergänzungsset 41935 bietet 1085 Teile für 19,99€ UVP und 13€ Straßenpreis einen sagenhaft günstigen Preis pro Stein. Ob man wirklich etwas mit dem Inhalt anfangen kann, muss jeder für sich entscheiden.

Bei mir wird bei einer schwierigen Entscheidung Brickstore aufgerufen. Damit sehe ich das Inventory, kann es nach Farben, Mengen oder Teilearten sortieren und mir vor allem die bei Bricklink tatsächlich bezahlten Preise dazuladen. Oder ich kann schauen, was die Teile in "brauchbaren" Farben wert sind.

Bereits die pure POV-Rate gibt eine gewisse Tendenz an, ob sich das Set lohnt. Aber das wichtigste Kriterum bleibt "brauche ich das Set bzw. den Inhalt" bzw. "Ist es mir das Geld wert". Da habe ich ein Bauchgefühl, aber keine harte Formel für.
 

Stud McBrick

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1000 schwarze Pins in einem Technic-Set bringen zwar eine guten Steinepreis, aber nur geringen "Wert". Das Dots XXL-Ergänzungsset 41935 bietet 1085 Teile für 19,99€ UVP und 13€ Straßenpreis einen sagenhaft günstigen Preis pro Stein. Ob man wirklich etwas mit dem Inhalt anfangen kann, muss jeder für sich entscheiden.

Wobei man aber Technic jetzt nicht unbedingt mit normalen Steinen vergleichen darf, eben wegen der genannten kleinteiligen Technic-Verbinder.
Sieht man mal von diesen Kleinteileschlachten á la Mosaik oder Dots ab, sehe ich aber absolut kein Problem, ein Creator-Set (ich verallgemeinere dies jetzt einfach mal als Sinnbild für alle steingebauten Sets) über den Teilepreis mit einem anderen Creator-Set zu vergleichen.

Ebenso kann man über den Teilepreis auch ein Technic-Set mit einem anderen Technic-Set vergleichen (zumindest innerhalb der Liftarm-Ära), da ich davon ausgehe, dass das Verhältnis der Anzahl an Technic-Pins auch irgendwo +/- an die Menge der verbauten Liftarme oder Paneelen gekoppelt sein muss.

Für die grobe Bestimmung des Preisverhältnisses sehe ich den Vergleich des Teilepreises durchaus als legitimes Mittel an.
 

Carrera124

Urgestein
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Leider ist aber der Teilepreis die einzige wirkliche Möglichkeit, verschiedene Sets auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis zu vergleichen.
Nein, weil in dieser Rechnung die Beschaffenheit der Teile bzw. der Sets nicht berücksichtigt wird.
Nach deiner Logik müssten die Mosaike das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben, bei Elvis kriegt man knapp 3500 Teile für nur 120€.
Die Titanic hat 9000 Teile und kostet mehr als das fünffache. Rein vom Teilepreis her, ergibt sich hier ein wesentlich schlechteres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wer aber Augen im Kopf hat, erkennt dass das eine Set fast ausschließlich aus 1x1 Platten/Fliesen besteht, während das andere einen vergleichsweise bunten Mix aufweist. Die tatsächliche Aussagekraft von „Preis pro Teil“ geht hier also gegen Null.

Andererseits gibt es auch bei größeren normalen Sets Baugruppen, die eigentlich nur als Füllstrukturen dienen, aber trotzdem aus vielen kleinen Teilen bestehen. Beispielsweise verbaust du bei der neuen Achterbahn schon jede Menge Teile für die Basis, was den Quotient aus Preis und Teilezahl auch beeinflusst. Aber letztlich steht dann erstmal nur die Bodenplatte, und noch kein Stück vom eigentlichen Modell.

Für einen sinnvollen Vergleich von Sets ist der Quotient aus Preis und Teilezahl also nur sehr eingeschränkt aussagefähig. Er eignet sich eigentlich nur dann, wenn man bautechnisch ähnliche Modelle miteinander vergleicht. Also Auto gegen Auto, Gebäude gegen Gebäude, Schiff gegen Schiff usw.

Sinnvoller wäre es, das Gewicht als Kenngröße zu verwenden und durch den Preis zu teilen. Damit hätte man eine vernünftige Vergleichsgröße für das Preis-Leistungs-Verhältnis.
 

Carrera124

Urgestein
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Eigentlich müsste man sich ja wundern, wie günstig Lego in den letzten Jahrzehnten geworden ist.
Aber nur, wenn man sehr naiv rechnet und sich dadurch selbst in die Tasche lügt.
Der Galaxy Explorer beispielsweise hat für seine UVP von 99,99€ 1254 Teile, das sind etwa 8 Cent je Teil.

Der originale Galaxy Explorer 928 von 1979 hatte 342 Teile, und lag bei 32,99 Dollar.
Laut Begleittext in der Anleitung ist die Neuauflage maßstäblich um das 1,5 fache vergrößert gegenüber der originalen 928.
Das nur zur Einordnung der Größenverhältnisse.

Beim Originalset wird der Rahmen aus ein paar Flügelteilen und Platten zusammengesetzt. Das taugt und ist stabil, wenngleich aus heutiger Sicht etwas einfach.

Bei der Neuauflage kommt hier schon eine sehr aufwendige Konstruktion zum Einsatz, erneut mit vielen kleinen Teilen und für die Stabilität sogar Technic-Lochbalken. Und das geht im restlichen Modell so weiter.

Logisch, dass das neue Set beim reinen Teilepreis bessser abschneidet als das alte. Das ist schlicht der heute oftmals verwendeten, sehr kleinteiligen Bauweise geschuldet. Ergo hat das neue Modell unverhältnismäßig sehr viel mehr Bauteile als das alte, obwohl der Größenzuwachs mit Faktor 1,5 eher moderat ausfällt.

Man könnte die Neuauflage auch mit deutlich weniger, dafür größeren Teilen bauen, ohne dass man das von außen großartig bemerken würde. Es würde aber den Teilepreis spürbar verändern.

Beim alten Set geht das kaum, nur dort wo Teile zum Einsatz kommen könnten, die es damals noch nicht gab. Z.B. gabs 1979 noch keine 1x10 Platte, also mussten die Designer 4+6 oder 2+8 bauen.
 

Stud McBrick

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Baumel

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On-Topic:
Die letzten Jahre lag Lego wohl immer so um +/- 20 % Nettogewinn (ob das vor oder nach Abgabe an die Stiftung ist, weiß ich nicht). Das ist sehr gut und auch so ein allgemeiner Richt-Ziel-Wert. Ich mecker mit über die Preise, wenn das in Richtung 30 % geht (rofl)

Eigentlich ist mir relativ egal, wieviel Lego, ein Händler oder ggf. auch ein Lizenzgeber daran verdient, zumal man da nur spekulieren kann. Schaut man z.B. Thors Hammer (76209) an, dann kostet der 20 € oder 20 % mehr als die Paradiesvogelblume, hat 194 Teile weniger und außer sechs 2 x 1 Slopes in Trans-Light Blue, dem gedruckten aber nur 6 x 4 großen Schild sowie der Minifigur darunter keine besonderen. Die Blume hat zwar wie gesagt 200 braune 1x1, dafür aber auch einen Haufen großer und exklusiver Teile und keine Farbseuche im Inneren, und selbst wenn man den Wert gleichsetzt, bleiben immer noch 20 € Differenz.

Das könnten vielleicht 5 € für die Minifigur und den wertvollen Print sein, 5 € für die Lizenz und 10 €, die dem Fan zusätzlich aus der Tasche gezogen werden sollen, das Set bekommt man bei Ebay oder Bricklink aber auch schon um die 90 €. Jetzt kann man also entweder rumheulen über den offenbar etwas überzogenen Preis, die 10 oder 20 € an anderer Stelle einsparen und z.B. einmal weniger Pizza bestellen, oder man investiert halt etwas mehr Zeit für die Suche nach einem günstigen Angebot. Die beste Option ist sicher die Blume zu kaufen, es gibt aber vermutlich nicht so viele AFOLs, denen beide Sets gefallen.

Bauen kann man aus beiden nicht wirklich viel, aus dem Hammer vielleicht noch ein Schwert und mit den Technic-Paneelen ein altmodisches Polizeiauto. Im Lamborghini kommen die gleichen Paneele auch vor, aber man hat halt jeweils acht und braucht davon nur zwei, außerdem sind noch ein Dutzend anderer Paneele oder z.B. die Kotflügel verbaut, die es nicht in Dunkelgrün gibt. Januar 2023 kommt aber gerüchteweise auch nochmal ein F1 und es würde mich nicht wundern, wenn das ein Aston Martin ist. ;)

Tolle MOCs gibt es bei Rebrickable aber auch für den McLaren noch nicht und mit 180 € für 1.400 Technic-Teile ist er auch ziemlich teuer, da fließen aber natürlich auch Lizenzgebühren an die Formel 1 und Pirelli. Ich verstehe aber auch hier die Zielgruppe wieder nicht: Ein Spielzeug bräuchte gar keine Lizenz und müsste auch nicht größer sein als z.B. der Porsche Formel E oder der Ferrari 488 GTE, gegen die man dann auch Rennen fahren könnte. Bei einem Sammlermodell für die Vitrine erwarte ich z.B. auch gescheite Reifen und Felgen, dann darf es auch gerne 250 € kosten, sind dann im Zweifelsfall mit 40 % Rabatt ja auch nur 150 €. Und als echtes Technic-Modell sollte er halt mehr Funktionen haben, am besten natürlich Motoren, dann lohnt sich wie beim 42070 auch das Ausschlachten.
 

Gimmick

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Sinnvoller wäre es, das Gewicht als Kenngröße zu verwenden und durch den Preis zu teilen. Damit hätte man eine vernünftige Vergleichsgröße für das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Logisch, dass das neue Set beim reinen Teilepreis bessser abschneidet als das alte. Das ist schlicht der heute oftmals verwendeten, sehr kleinteiligen Bauweise geschuldet. Ergo hat das neue Modell unverhältnismäßig sehr viel mehr Bauteile als das alte, obwohl der Größenzuwachs mit Faktor 1,5 eher moderat ausfällt.

Je nach Struktur dürften viele kleine Teiler aber auch schwerer sein, als ein großes :D

Am Ende sind alle Statistiken in dieser Richtung eh nur ein Richtwert für den Materialwert aber nicht für das Set. Materialwert + Marktwert-/Position-Abschätzung ergibt dann eben 'irgendwie' den Preis :D
Deswegen sind manche Charakteristika auch sehr ähnlich bepreist - egal wie sie umgesetzt wurden.

Und oft genug liegt man mit dem Marktwert dann eben daneben. Da stürzen sich die Leute dann auf irgendwas eigentlich nebensächliches, oder "der neue geile Sche.." bleibt liegen wie Blei :D.

Manche finden ja z.B. den Speed-Champions Bond Aston Martin besser, als den Großen. Ich finde die Bond-Features des großen sind alleine schon was Wert, wenn man ein Bond-Auto möchte. Wie auch beim Ecto1 oder anderen Modellen. Manche Sachen sind einfach gut umgesetzt, das hebt für mich den Wert - und wenn ich es dann doch zerlege, war ich halt blöd ;D

Eigentlich ist mir relativ egal, wieviel Lego, ein Händler oder ggf. auch ein Lizenzgeber daran verdient, zumal man da nur spekulieren kann.
Ich meinte insgesamt, also den Wert aus dem Annual-Report.
 

Baumel

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Ich meinte insgesamt, also den Wert aus dem Annual-Report.
Schon, aber der setzt sich doch hauptsächlich aus dem Verkauf der 783 Sets zusammen, die 2022 erschienen sind. Und für den einzelnen ist doch nur interessant, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Set-Nr. 12345 passt. Ich finde aber gerade bei den teuren Sets ist doch eher das Problem, dass man sich z.B. zwischen AT-AT oder R2-D2 und Space Shuttle Discovery entscheiden muss, und vielleicht auch noch Star Trek, andere Fahrzeuge oder Achterbahnen spannend findet.
 

Gimmick

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Schon, aber der setzt sich doch hauptsächlich aus dem Verkauf der 783 Sets zusammen, die 2022 erschienen sind. Und für den einzelnen ist doch nur interessant, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Set-Nr. 12345 passt. Ich finde aber gerade bei den teuren Sets ist doch eher das Problem, dass man sich z.B. zwischen AT-AT oder R2-D2 und Space Shuttle Discovery entscheiden muss, und vielleicht auch noch Star Trek, andere Fahrzeuge oder Achterbahnen spannend findet.
Ja, hoffentlich ist das so, die allgemeine Stimmung findet aber eher alles zu teuer und Lego zu gierig ^^.
 

cookiedent

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Nunja, an der Verfestigung des Eindrucks arbeitet Lego gerade aber auch fleißig selbst. Alles wird überproportional teurer gemacht und dann hauen se noch ein ü200€-Set nach dem anderen raus, ohne da Grenzen nach oben zu kennen. Hinzu kommt, das bei den Preissteigerungen höchstens ein Muster zu erkennen ist: man macht insbesondere die Sets teurer, die für uns als Zielgruppe interessant sind. Wir haben in der Regel das Geld, kaufen regelmäßig, sind meist Sammler und werden deshalb die Kröte schon schlucken, ohne von der Stange zu gehen. Ob man sich bei Lego da nicht allerdings als Zutat im Lebensmix mit den aktuellen allgemeinen Kostensteigerungen eher überflüssig macht? Ich halte es angesichts des Umstands, mir allein aufgrund der zukünftigen Energiekosten Sorgen um meinen Lebensstandard machen zu müssen, für wahrscheinlicher als den Entscheidern bei Lego lieb sein dürfte.
 

Venom84

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Wo ist eigentlich das Problem, dass Lego so viele 200,- + Sets herausbringt? So hat doch jeder mehr Chancen etwas zu bekommen, was er möchte - Und was ihn nicht reizt, kauft er einfach nicht. In der Mittelklasse könnte es etwas mehr sein, ja, aber ob jetzt 3x70,- oder 1x200,- ausgegeben wird ist am Ende doch auch egal.

Ist ja nicht nur bei Lego so, auch bei Autos z.B. gibts Kleinwagen nicht mehr oder nur noch elektrisch und die meisten Autos sind (zu) reichlich ausgestattet und damit (zu) hochpreisig. Das ist halt gegenwärtig so.

Zum Thema Preisbewertung sehe ich das grundsätzlich so: 1000 Teile = 80-100,- grob. Lizenzen, Minifiguren, Elektronik, viele seltene oder große Teile oder Funktionen erhöhen den Preis entsprechend. Dass Dots oder so ein Quatsch nicht vergleichbar ist, dürfte wohl jedem (mit einem funktionierenden Gehirn ausgestatteten) Mensch klar sein.

Zum Thema Bautechnik und Kleinteile möchte ich anmerken: Wer lieber alte Sets mit einfacher Technik und weniger Kleinteilen baut, soll gerne gebraucht kaufen. Neuere Sets sind halt detaillierter, größer und etwas "friemeliger" zu bauen, dafür siehts halt auch meist besser aus. Dass da fast gleich große Modelle heute mehr Teile haben als gestern, ist logisch. Dass so etwas aufwendiger zu konstruieren ist und damit mehr Entwicklungskosten verursacht ist mMn auch nachvollziehbar. Ich persönlich baue beides recht gerne, alte, simple Sets fast noch einen Tick lieber.
 

Baumel

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Ich denke, wenn sich das Zeug nicht so gut verkaufen würde, gäbe es auch nicht immer mehr Sets. Und die Kritik von AFOLs kann ich eh meistens nicht ernst nehmen, siehe z.B. meinen Beitrag zum neuen Hogwarts Express. Für ein vergleichbares MOC zahlt man schnell über 1.000 €, da ist ein Set für die Hälfte doch ein guter Deal, wenn es denn etwas taugt. Oder der Leuchtturm: Zugegeben, das Meer ist vielleicht ein bisschen langweilig gestaltet und die Fußböden könnten gefliest sein, aber das kann doch jeder halbwegs begabte mit Teilen für ein paar Cent oder aus der Grabbelkiste richten.

Natürlich hätte Lego die paar Teile gleich mitspendieren können und auch der Spiegel als Aufkleber ist in der Preisklasse ziemlich unverschämt, aber ich kann doch umgekehrt nicht sagen, ich kaufe ein Set für 300 € jetzt nicht, weil Lego da 3,50 € eingespart hat, oder weil es von Ravensburger ein 3D-Puzzle von einem Leuchtturm für 29,99 € gibt.

Was ich verstehe ist Kritik an überteuerten Spielzeug-Sets mit 200 Teilen für 30 € wie dem 60343 Hubschrauber-Transporter, aber solange es da Alternativen gibt wie den 60305 Autotransporter mit 342 Teilen zum gleichen Preis oder Modelle von anderen Herstellern, schaut man halt, was einem im Laden am besten gefällt.

Ebenso habe ich halt wie schon erwähnt meine Probleme mit Sets um die 200 € wie z.B. auch dem 76218 Sanctum Sanctorum: Eigentlich cool zum Spielen, auf der Packung steht aber 18+ und in der Packung liegen sogar gleich zwei große Aufkleberbögen. Exklusiv bedruckt sind neben dem Oberlicht nur die Minifiguren und gerade bei dem Oberlicht macht es eigentlich wenig Sinn, weil es das ohne bzw. mit normalem Print noch gar nicht gibt. Ich fände das cooler als Modular ohne Lizenz und Gedöns für 50 € weniger, aber hey, da gibt es ja auch Möglichkeiten (ohne Minifiguren bei Ebay kaufen oder Minifiguren bei Ebay verkaufen, Oberlicht vom Tie-fighter, …).
 

Gimmick

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Nunja, an der Verfestigung des Eindrucks arbeitet Lego gerade aber auch fleißig selbst. Alles wird überproportional teurer gemacht und dann hauen se noch ein ü200€-Set nach dem anderen raus, ohne da Grenzen nach oben zu kennen. Hinzu kommt, das bei den Preissteigerungen höchstens ein Muster zu erkennen ist: man macht insbesondere die Sets teurer, die für uns als Zielgruppe interessant sind. Wir haben in der Regel das Geld, kaufen regelmäßig, sind meist Sammler und werden deshalb die Kröte schon schlucken, ohne von der Stange zu gehen.
Woran machst Du denn fest, ob das 'überproportional' ist? Ich kenne keine Daten, die das bestätigen oder widerlegen.
Nachdem jahrelang immer wieder die Frage "warum macht Lego sowas nicht?" in den Raum gestellt wurde, gibt es nun diverse Sets - und jetzt ist es zuviel xD.
Ebenso würde ich die Zielgruppe mit Geld noch mehr zahlen lassen, dafür aber am besten wirklich garkein Spielset teurer machen - wenn das ginge, weiß ich ja nicht. Immerhin geht es in die Richtung.

Das ist für mich nicht gierig. Gierig wäre es schlicht den relativen Gewinn nach oben zu treiben oder Kunden über irgendwelche Hintertüren in Bezahldienste zu drängen. Einfach nur eine größere Produktauswahl hat doch mit Gier nichts zu tun.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen: Ideen wie anderen Kunden Modelle vorenthalten zu wollen, damit man selber weiterhin alles kaufen kann, ist tendenziell gierig ;-) Oder das was QMan macht (Unterstützung kündigen, Importeuer wechseln, alles liegen lassen, damit man schnell weiter importieren kann), das ist gierig *Streichholz in Benzin werf* :devil:

Und ich warte darauf, was in den nächsten 2-3 Jahren so passiert in der Weltwirtschaft, manche Preise legen ja jetzt wegen Überproduktion eine Talfahrt hin, Energie wird doch wohl nicht immer so teuer bleiben -> mal sehen, ob man Preise nicht auch senken kann ;)
 

Stud McBrick

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Ebenso würde ich die Zielgruppe mit Geld noch mehr zahlen lassen, dafür aber am besten wirklich garkein Spielset teurer machen - wenn das ginge, weiß ich ja nicht. Immerhin geht es in die Richtung.

Wobei ich mir ja nichtmal so sicher bin, ob die Gewinnspanne bei diesen Großsets tatsächlich so groß ist wie bei kleineren Sets.
Ich denke, der Aufwand z.B. die Titanic von Null an zu entwerfen dürfte proportional auf die Teilezahl umgerechnet ungleich höher liegen, als z.B. bei City-Sets, wo es nicht so auf Details, Maßstabstreue und Akkuratesse ankommt.
Gleichzeitig ist aber auch die zu erwartende Verkaufszahl deutlich niedriger als bei Spielsets, wodurch es viel länger dauert, bis sich der Aufwand wieder amortisiert.

Daher halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass mit den Gewinnen aus den kleinen Sets auch die Entwicklung der Großsets mitfinanziert wird.
Jedenfalls ist das z.B. in der Automobilbranche nichts außergewöhnliches, dass durch die hohen Verkäufe der kleinen Modelle die weniger nachgefragten Großmodelle gestützt werden.
 

Venom84

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Jedenfalls ist das z.B. in der Automobilbranche nichts außergewöhnliches, dass durch die hohen Verkäufe der kleinen Modelle die weniger nachgefragten Großmodelle gestützt werden.
Falsch! Autohersteller verdienen mit Kleinwagen und Minderausstattungen weniger Geld, als mit teureren Wagen. Ein Grund dafür, warum Modelle in der Größe VW Lupo, Suzuki Alto, usw. kaum noch angeboten werden und wenn, dann nur noch elektrisch. Sieht man auch an den E-Autos: Die haben 200, 300, 400 PS + / Was bei einem E-Auto wenig Sinn macht, abgesehen um als Fahrer auf dicke Hose beim Ampelsprint zu machen. Marken wie Mazda oder Nissan machen immer mehr auf Premium, Cupra löst klammheimlich Seat ab usw.
 

Lexa

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um bei dem Autobeispiel zu bleiben...

Das Geld verdienen die Sonderausstattungen, nicht die Grundmodelle....
fast egal, in welcher Fahrzeugklasse....
Daher sind Kleinwagen ohne Ausstattung völlig uninteressant.
Und je höher die Fahrzeugklasse, desto höher die Bereitschaft, Geld für Sonderausstattung auszugeben.
Also ist der Weg von Mercedes, nur noch die oberen Segmente zu bedienen, absolut nachvollziehbar, da wird der große Gewinn gemacht.
Die Rendite in den unteren Fahrzeugklassen ist einfach nicht hoch genug, um genug Geld zu verdienen, um den Wandel zu E oder was auch immer finanzieren zu können.

Alternativ entwickle ich in den unteren Segmenten eine Plattform, die ich geschickt in vielen Fahrzeugen und großen Stückzahlen verwenden kann.. gerne genommen der MEB oder MQB im VW-Konzern. So lassen sich dann auch in den Klassen Gewinne erzielen über die hohe Entwicklungskostenumlage.

Wir schweifen ab...


Auf Lego lässt sich das nur bedingt übertragen, da kann ich bei keinem Set Sonderausstattung dazu kaufen, maximal eine Papiertüte im Store.
Dem Setpreis kann man hier sicherlich relativ einfach über die Teilezahl ( sicherlich in mehreren Komplexitätsstufen ( tile1x1, Technic Pin oder komplexer Zahnkranz, Motor... )) hochskalierten/rechnen... da schlägt dann eher die Entwicklungsdauer und -Komplexität zu Buche und die Umlage auf die verkauften Sets.... somit sehe ich bei den teuren Sets mit im Verhältnis kleinen Verkaufszahlen sicherlich deutlich höhere Grundlasten durch die Entwicklung....
Und ich vermute, das ist auch kein Geheimnis, dass die Gewinnmarge bei den Sets für die AFOL's der Renditebaustein auch höher angesetzt wird...., die "Fahrzeugklasse" kann sich diese Preise eher leisten wie die Zielgruppe, die City kaufen möchte.
 

cookiedent

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Wo ist eigentlich das Problem, dass Lego so viele 200,- + Sets herausbringt?
Das Problem liegt darin begründet, dass es zu viele dieser Sets sind, die in kürzester Zeit auf den Markt geworfen werden. Den geneigten AFOL, der gerne mehrfach im Jahr interessante Sets kaufen möchte, kann das überfordern. Erste Anzeichen sieht man bereits, dass es dazu immer öfter kommt. Diese Leute haben dann, wie ich, das Problem, dass immer mehr Sets begehrenswert sind bei gleichbleibenden oder sogar schrumpfenden Ressourcen, auf die man zurückgreifen kann. Das frustriert, zumal die Sets, um die es geht, meist ja durchaus gute Sets sind, die man nicht direkt als überteuert ansehen würde. Frustration führt im schlimmsten Fall zu Verweigerung und abwenden vom Produkt (als Neuware!). Ergo hat Lego davon gar nichts oder sogar einen wirtschaftlichen Schaden. Ich weiß, die Gruppe, die man als AFOL bezeichnen kann, ist jetzt nicht unendlich groß, aber deren wirtschaftliche Möglichkeiten und die Reichweite, die diese Gruppe im Rahmen der Meinungsbildung hat, sollte man nicht unterschätzen.

Es wird natürlich auch weiterhin Leute wie Dich geben, die darin gar kein Problem sehen, aber die derjenigen, die damit eines haben, könnte wachsen. Erreicht die die kritische Masse oder findet ausreichend Gehör, könnte es auch Lego merken. Zumal die Marktlage alle toxischen Elemente bereithält, die einem Spielwarenhersteller graue Haare wachsen lassen dürfte. Spielzeug ist Luxus, den man sich zumindest als Erwachsener leisten können muss. Bei Preissteigerungen von 25%+ für einzelne Sets, die zumindest bei einer oberflächlichen Betrachtung lediglich dem Erhalt der Marge von mehr als 30% in 2021 dienen dürfte, ist da auch bald Feierabend für nicht wenige potentielle Käufer.

Bzgl. der Diskussion, ob Lego hier Setreihen querfinanziert: zumindest bei den Sets, um die es hier geht, ist das eher nicht zu erwarten. Creator Expert war eines der 5 umsatzstärksten Themen in 2021 für Lego. Das ist ne fette Kuh im Stall, die es derzeit mit wenig Aufwand zu melken gilt. ;)
 

Venom84

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Ich verstehe dich da, denke aber du bist eine Ausnahme. Mehr Auswahl bedeutet mit großer Wahrscheinlichkeit mehr verkaufte Sets für Lego - Ob sich das wirtschaftlich lohnt (Entwicklung etc.) müssen wir Lego überlassen. Wie lange sich potentielle Käufer die Preisgestaltung noch "gefallen lassen" wird auch die Zukunft zeigen.

Fakt ist: Direkt etwas dran ändern können wir nicht und eines sehe ich auch als Fakt:

Lego ist es komplett egal ob die Sets an Kinder, AFOLS, Fans der Marke, Fans des Films oder sonst jemand verkauft werden: Am Ende kommts drauf an was unterm Strich steht. Wenn der Leuchtturm z.B. 10% weniger AFOL Käufer findet aber dafür 15% Leuchtturm-Fans mehr, hat Lego 5% mehr vom Sets verkauft - Und damit schonmal nicht ganz falsch performt.

In allen Bereichen möchten die Konsumenten, Fans, usw. erhört werden, dem Konzern etc. wichtig sein - Es geht aber letztendlich nur ums Geld, egal ob bei Lego, Playmobil, Profifußball, Markenklamotten usw. usf.
 
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