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Motoren in der Lok statt motorisierte Drehgestelle

Arnesson

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31 Jan. 2024
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4
Moin zusammen,

im Zuge des Umzugs der Lego (Eisenbahn-) Anlage von der Garage in den Keller durchstöbere ich gerade das Netz nach diversen Dingen.
Unter anderem fand ich die motorisierten Drehghestelle (PF) etwas schwach auf der Brust. Trotz großer Radien (Dritthersteller, da es von Lego nichts gibt) und bei längen Modellen wie dem TEE mit 2 motorisierten Triebköpfen und 4 Wagen war es grenzwertig.
Ich bin nun hier über diesen Beitrag gestolpert. Darin sind in der Lok 2 Motoren fest verbaut und die Kraft wird via Achse auf das Drehgestell übertragen und dort mit Stirnrädern auf die Achsen. Die Idee hatte ich mal verworfen, da ich der Meinung bin, dass die Drehgestelle an den 2 gegenüberliegenden Rädern gegen die Schienen gedrückt wird. Anders ausgedrückt: Hübe man die Lok an, würden die Drehgestelle rotieren. Dadurch geht erstens Kraft verloren und zweitens wird es an Weichen Probleme geben.

Habe ich einen Denkfehler? Funktioniert das wirklich oder ist das so wie von mir beschrieben?

VG
Arne
 

Lok24

Elektronikbahner
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Anders ausgedrückt: Hübe man die Lok an, würden die Drehgestelle rotieren. Dadurch geht erstens Kraft verloren und zweitens wird es an Weichen Probleme geben.

Theoretisch mag das stimmen.
Praktisch habe ich Loks hier, die auch so (mit einem Motor) angetrieben sind und prima fahren.
Auch langsam und über Weichen, wo die befürchteten Problem ja extrem auftauchen müssten.


Auch LEGO verkauft das so .... ;-)
 

Arnesson

Neumitglied
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Servus Werner,

danke fürs teilen. Interessant muss ich wohl einfach mal testen. Habe unterdessen noch ne schlaue Lösung gefunden, wobei der Motor senkrecht auf die Achse gestellt wird und sich mitdrehen kann. Die Verbindung mit der Lok ist über eine Lochplatte zwische Achse und Motorumgesetzt: Link

LG
Arne
 

ellermaniac

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Theoretisch mag das stimmen.

Praktisch auch. Zumindest gibt es Konstellationen, in denen das Problem auftritt und auch im ungünstigsten Fall zum Entgleisen führt:

- hohes Drehmoment auf der Drehachse des Drehgestells
- wenig Gewicht auf dem Drehgestell
- hohe Reibung im Drehgestell

Aber in den meisten Fällen fällt das nicht ins Gewicht - für sehr viele Eigenbauten mit Drehgestellen funktionieren die Zugmotoren von Lego (aus den unterschiedlichsten Gründen) nicht und da läuft dann halt der Antrieb wie beschrieben über die Drehachse.
 

5zu6

Urgestein
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Vielleicht noch wichtig: Eisenbahnmotor mit größeren Rädern ist keine wirklich sinnvolle Option. Der Eisenbahnmotor dreht recht hoch und umso höher die Maximal-Drehzahl, desto geringer das Drehmoment (= Kraft).
Wenn eine Lok mit zwei Eisenbahnmotoren in der Ebene nicht genügend Kraft hat, ist entweder der Zug verdammt schwer und lang. Oder die Wagen rollen viel zu schlecht. Ich habe eine entsprechend ausgestattete V100 (übrigens nach einem Vorbild von @Lok24 gebaut). Die zieht einen fast 10 Meter langen Zug mit 8w Niederbordwagen (in der Ebene oder auf minimalen Steigungen) ganz alleine. Schlapp machen da allenfalls die Kupplungen.
 

mick29

Meister
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Der beschriebene "Propellereffekt", wenn man die Lok anhebt hat in der Praxis eigtl nur bei Loks mit sehr kurzen Drehgestellen einen nenneswerten Effekt. Ich habe dennoch beim Bau meiner Lok Kardanwellen verwendet um genau das zu verhindern (siehe hier). Ob die Reibung durch das Getriebe am Ende mehr oder weniger Energie schluck als das "Verkeilen" des Drehgestells im Gleis kann ich aber nicht sicher sagen
 

Ts__

Eisenbahner
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DEN idealen Lego Motor für Züge gibt es nicht ;-)

- der normale Lego Zugmotor für PU/PF/9V ist eher zu schnell bei zu wenig Kraft. Aber man kann in Schnellzüge mehrere davon einsetzen und damit auch richtig schnelle oder auch starke Lokmotiven bauen:

Beispiel 3x Lego PU Zugmotor (die Lok kann auch sehr schnell, hier ging es aber um Last):


wenn man jetzt noch große Räder verwendet, steigt die Geschwindigkeit noch mehr und die Kraft wird noch weniger. Nicht sinnvoll, obwohl eine Schnellzuglok von mir auf M-Rädern am Zugmotor fährt. Die fährt langsam an, aber wenn die mal auf Touren ist, kommt hoffentlich nicht gleich ne Kurve.... (im Video sicher nicht Vmax)


- die ganzen normalen Lego PU Boost, M, L, XL und Winkelmotoren sind für Schnellzüge einfach schrecklich langsam. Wenn man die übersetzt (zb 1:3), wird die Geschwindigkeit für Schnellzüge brauchbar, aber man verliert die Kraft. Also doof.
Dagegen für langsamere Güterzüge mit einer Übersetzung von zb 1:2 durchaus brauchbar (L,XL)
Der kleine Boost und M Motor sind mit 1:1 Übersetzung sehr gut brauchbar für Rangierlokomotiven

In diesen Video von mir findest du Fahrvideos und Tests von verschiedenen Antriebskonzepten an meiner DR V100. Das hilft auch weiter, wenn man einen Antrieb auslegt:


Man muss halt wissen was man will:

ganz grobe "Richtlinie", Abweichungen immer möglich, erlaubt und gewünscht

- Schnellzug, Triebwagen usw -> da würde ich Richtung Lego PU Zugmotor gehen
- Allzweck-Güterlok: 2x Lego PU XL am Technik-HUB (wichtig ;-) )
- Rangierlok: Lego PU M oder Boost Interactive Motor
- ganz kleine Rangierlok: Tenka Cicuit Cube

Ausnahmen sind Dampfloks: da kann man zb einen L Motor im Kessel verbauen und im Tender einen 2. L/XL Motor. Da die Antriebsräder unterschiedlich groß sind, muss man mit Software die Drehzahlen anpassen.
Oder einen alten schnell drehenden 9V Motor schön untersetzen...

Oder...

Wie gesagt, es gibt viele Wege zum Ziel und du musst deinen finden.

Thomas
 
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