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Onkel Stevee übt IFR fliegen...

S

Stevee

Guest
... für den bevorstehenden Urlaub ;)

Erster approach: Von Pitt Meadows/Vancouver nach Victoria Inner Harbour.

Schlechtestes Wetter, keine Probleme mit dem Flieger aber keine Sicht auf die Landefläche obwohl mich der Controller für nen sauberen Anflug fast bis nach Mexico geschickt hat ;(

Nach eingehender Beratschlagung mit meinem first officer effe im chat einigten wir uns auf das Hafenbecken von Seattle. Da hat man Platz und nicht so ne waschbeckenkleine Landefläche wie in Victoria. Gelobt sei der Autopilot, ganz in Ruhe nen neuen IFR Kurs austüfteln. Okeeh, mann hätte durchaus die Anflughöhe von 2700ft verlassen können und wieder auf ortsübliche Reiseflughöhe von 4000ft krabbeln können während der PIC (Pilot in Command) mit dem Kopf im Pilotenkoffer steckt um IFR Verfahren für Seattle - Kenmore Air auszuknobeln, aber der Berg war auch gemein, der war viel stärker.

Zweiter approach: Start ab Seattle, diesmal in einer Beaver Amphibie um bei dem Dreckswetter flexibler zu sein:
fka32dv9.jpg


Bei der Beaufschlagung des Sims mit den Daten ergab sich wohl ein kleines Problem, dazu später mehr :D

Also wir starten am frühen Morgen in Seattle, eine schöne warme Gemüsesuppe im Bauchie. Kaffee is doof, da muss man gleich wieder pullern. Gar nix essen ist auch doof bei den zu erwartenden Turbulenzen, eben nix Schweres aber Nahrhaftes damit der Magen bissie was zu tun hat. Und fliegen nach Vancouver Harbour, IFR Plan ist gefaxt und nun geht es los...

Ein letzter Check vor dem Abflug:

f8zyjqut.jpg

Die Beaver hört sich gesund an und freut sich auf Ihren Auftrag: Half a ton, anytime, anywhere.

Jemand hat vergessen das Schutzhäubchen vom Pitot-Röhrchen zu nehmen, aber kein Problem. Wir Flieger sind ja Sportsmen ;)

ap28prk3.jpg

tscha, und ab da nahm das Unheil seinen Lauf. Im chat geprahlt, wie schön der Sonnenaufgang sei:

7qvvxsqq.jpg

Und etwas später gewundert, warum es immer dunkler wird statt heller:

jhp3xqel.jpg

Okay, den wirklichen Piloten unter Euch mag aufgefallen sein: Steigen auf Reiseflughöhe von Seattle aus nach Vancouver findet in der Regel auf einem nördlichen Kurs statt. Wenn also die Sonne im Westen aufgeht, stimmt da etwas grundsätzlich nicht :D

Somit haben wir also geklärt, warum es immer dunkler wurde - ich mein ist ja auch leicht zu Verwechseln bei der Eingabe der Umgebungsdaten: "Morgendämmerung" und "Abenddämmerung" und die Uhren in so nem Flieger gehen eh alle falsch ;)

Tapfer weiter, Kurs Vancouver und nu wirds gemein: Irgendein Problem im Bordnetz. Als erstes fiel das GPS aus, danach weitere Instrumente. Kein Problem, wir fliegen zwar IFR aber sind ja auch gescheite VFR Piloten...

Denkste Puppe, bei Sicht unter zwei Meilen, Regen, zunehmender Dunkelheit sieht jedes Inselchen das man grad so diffus erspähen kann in der schärenartigen Landschaft zwischen dem Festland und Vancouver Island gleich aus.

Dazu ein offensichtlich besoffener Controller, der einem bei Generalkurs 340 zwingt, eine Korrektur zu fliegen weil man auf 339 fliegt - logisch das man nach der Korrektur bei 341 landet und das Spielchen wiederholt sich.

Naja, lange Rede gar kein Sinn... solange die beiden kleinen blinkenden Pixel da vorne Vancouver Intl. Airport sind, scheint da ja einigermassen klare Sicht zu sein. Wenns Sterne sind, müsste ich grad im Rückenflug sein *grübel*

Kurzum, es konnte gar nich schlimmer kommen.

Es kam schlimmer: Grad noch so die Einweisung zum Endanflug bekommen, immer noch keine Ahnung wo ich eigentlich bin, da fällt das Funkgerät aus. Sicht war... naja die Sicht war einfach nicht da.

Ahaber, da blinkte links von mir die Lions Gate bridge: Wenn Du denkst es geht nix mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.

Also musste ich kurz vor der Halbinsel Stanley Park sein, Zeit schön runter zu gleiten. Ab jetzt kann nix mehr passieren, ausser folgenden Faktoren:

a) Ich komm zu hoch rein, dann rassel ich ins Container Terminal.

b) Ich komm zu flach rein, dann besuch ich meinen Freund Spin, den Delphin, im Vancouver Aquarium ausserhalb der Öffnungszeiten.

c) Der Seabus, schnelle Fähre zwischen Dowtown Vancouver und North Vancouver kreuzt meinen Weg

d) Auslaufendes Kreuzfahrschüff das den Canada Place verlässt

e) zwei Wassertankstellen auf Pontons

Sollten jemals die Spuren an den Schwimmern der Beaver DNS mässig untersucht werden, wird man Spuren von Nadelhölzern finden und einem Exxon-Werbeschild. Aber ich war auf keinen Fall zu flach, die haben sich gereckt ja?

Spannender Abend und manchmal bin ich froh, das mir meine Privatpiloten-Lizenz abgenommen wurde - der Job is nix für mich ;)
 

Meisterschnorrer

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Herrliche Zusammenfassung Stevee.

Ich habs ja Teilweise mitbekommen gestern im Chat. (Teilweise, weil ich selber total feddich war.....making a record is fu..... hard work)

So am Stück mit den Bildern liest es sich richtig gut.....ma gut dat man bei so nem Sim auch ma auf Pause drücken kann......

Schön schön.....

Liebe Grüße

René (der sich jeden Moment wieder auf den Weg ins Studio macht, um seinen Sänger beim Singen zu filmen....)
 
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