@EROL
Ich sehe das nicht ganz so verbissen wie du. Hersteller wie
BrickArms oder
BrickForge bedienen eine Nische die von
LEGO nicht abgedeckt wird. So hat ja BrickArms damit angefangen, dass der Sohn des Chefs Ausrüstung aus dem 2. Weltkrieg für seine LEGO-Minifigs wollte. Das ist halt nun einmal ein Bereich der sich mit der Ethik von LEGO nicht verträgt und somit auch nicht durch Sets abgedeckt wird (abgesehen von den
Indiana Jones Sets die deswegen auch ziemlich in die Kritik geraten sind). Ich würde da auch nicht soweit gehen, dass Ganze als reine Suggestion und das Verhalten der betreffenden Käufer als "bedenklich" zu bezeichnen.
Das ist eine rein subjektive Entscheidung ob man sich nur auf LEGO-Produkte beschränkt oder aber bereit ist, auch Produkte von anderen Herstellern in die eigenen MOCs miteinzubeziehen. Ich spreche jetzt nicht von Billiganbietern wie
Ban Bao oder
Sluban, sondern gerade von Anbietern wie BrickArms oder BrickForge. Wenn ein gewisser Qualitätsstandard erfüllt wird, und das ist z.B. bei BrickArms definitiv der Fall, geht es eigentlich nur noch um das subjektive ästhetische Empfinden. Natürlich kann ich ein Standard-LEGO-Gewehr nehmen um meine WW2-Minifigs auszurüsten. Persönlich bevorzuge ich aber das
M1 Garand oder das
BAR von BrickArms. Dasselbe kann ich aber auch über das
Claymore sagen: Da hat LEGO leider nichts Gleichwertiges dagegenzusetzen (abgesehen davon, dass die neuen Schwerter von LEGO doch sehr dem
Damien Blade von BrickArms ähneln das bereits länger auf dem Markt ist).
Nehmen wir z.B. dieses Beispiel. Ich habe schon seit einiger Zeit vor, einen
Tiger I Panzer zu bauen. Dazu habe ich mir die entsprechenden
Osprey-Bücher besorgt und mich eingelesen um all die kleinen Details richtig hinzubekommen. Wo aber kriege ich die Besatzung her? Natürlich könnte ich sie mit Original-LEGO-Teilen bauen, aber persönlich fehlt mir da etwas. Also habe ich mir letztes Jahr über
Brickizimo eine Custom-Panzercrew bestellt und war wirklich begeistert. Klar, da geht es mitunter um Kleinigkeiten (z.B. Munitionskiste mit Reichsadler und Beschriftung "Wehrmachtsbestand", eine akkurate Maschinenpistole oder gar eine Stielhandgranate - bei BrickForge wäre z.B. der Zentaurenkörper zu nennen der ziemlich einzigartig ist, auch wenn er jetzt nichts mit WW2 zu tun hat), aber gerade diese Details machen mir halt Freude. Natürlich kann ich hier nicht für jeden sprechen, aber ich fühle mich glücklich und in keiner Weise von BrickArms manipuliert, gerade jenem Trugschluss aufzusitzen, dass dieser Bereich von LEGO nicht vollständig zu meiner Zufriedenheit abgedeckt sei.
Hier ein Bild von der Panzercrew:
Was die Chancengleichheit beim Moccen angeht, bin ich auch anderer Meinung. Ich muss natürlich eingestehen, dass ich nicht bei Wettbewerben mocce und hier auch kein großes Interesse habe (ich will das jetzt nicht kategorisch ausschließen, aber momentan ist es halt so). Von daher ist dieser Wettbewerbssinn bei mir auch nicht so ausgeprägt. Wenn ich mir aber z.B. den Bauwettbewerb hier anschaue, so sind ja von vornerein jegliche Fremd- oder Customteile ausgeschlossen. Die Begrenzung auf eine gewisse Größe tut dann das ihrige, um halbwegs für Chancengleichheit zu sorgen. Allerdings ist derjenige mit der größeren LEGO-Sammlung automatisch im Vorteil da er aus dem Vollen schöpfen kann und nicht versuchen muss, mit einer begrenzten Auswahl Steine auszukommen. Es macht also schon einen Unterschied, ob man 400 Euro oder 4000 Euro in LEGO-Steinen zur Verfügung hat. Und selbst wenn Customteile zugelassen sind, besteht die Jury ja ebenfalls aus AFOLs - von daher sollte es ja nicht an den exotischen Fremdteilen liegen, dass ein MOC bevorzugt behandelt wird, sondern an der allgemeinen Qualität (z.B. Bautechniken, Originalität, dargestellte Szene).