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42064 Ocean Explorer

cookiedent

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Legos Forschungsschiff ist nun auch im Technic-Universum angekommen

Die Firma Lego recycelt gerne. Zumindest Ideen werden immer wieder neu verwendet und das dann über die verschiedenen Produktlinien hinweg. So auch beim neuen Lego Technic-Set 42064 „Ocean Explorer“, das eine große Version des auch in diesem Jahr erschienenen Creator-Sets 31045 „Ocean Explorer“ darstellt. Erweitert um eine Landeplattform für einen Hubschrauber eröffnen sich auch gleich ganz neue Spielmöglichkeiten bei dem neuen Set. Das ist auch etwas, das man gut auch vorweg schon erzählen kann: es spielt sich sehr gut damit! Meine Tochter hat es direkt in Beschlag genommen und mit den drei Komponenten Schiff, Helikopter und U-Boot diverse Rettungsmissionen für ihre Friends-Mädels durchgeführt. ;) Auch Papa kann damit was anfangen und so kam es, dass wir doch eine beträchtliche Zeit zusammen gespielt haben.

Das Set
Die laut Lego 1327 Teile kommen in einem recht kompakten, dafür aber ziemlich dicken Karton daher. Auf der Vorderseite wird das Schiff in einer dramatischen Hochsee-Szene gezeigt und auf der Rückseite sind beide möglichen Bauvarianten abgebildet. Die Bauanleitung für das B-Modell, einen Lastenkahn mit Schubschiff, gibt es wie bei den größeren Sets üblich auf der Lego-Seite zum Download.
Leider hat man sich dafür entschieden, die bei mir ziemlich unbeliebte „Drück den Karton ein, um ihn aufzureissen“-Verpackungsvariante zu verwenden. Bei solch großen Sets bisher eher unüblich, aber ev. ist das auch schon ein Hinweis auf die eigentliche Zielgruppe.
Es wird von Lego zur UVP von 89,99€ verkauft, was 6,78c/Stein entspricht. Ich habe es mit 20% Rabatt für 71,99€ bekommen und somit nur noch 5,43c/Stein gezahlt.
Enthalten sind diverse Tüten für drei Bauabschnitte, die jeweils nummeriert sind, sowie ein eingeschweißtes gebundenes Handbuch mit Stickerbogen.





Das Handbuch
Das Handbuch zeigt in 256 Bauschritten den Aufbau der drei Komponenten des Sets. Zunächst werden der Helikopter und das U-Boot gebaut, bevor das Forschungsschiff „Ocean Explorer“ in drei Bauabschnitten aus diversen Technic-Teilen, in der Hauptzahl Panels, ersteht. Das Buch erscheint wie alle gebundenen Lego-Anleitungen sehr wertig und ist bei der Anzahl an Bauschritten gerade noch gut nutzbar. Die dickeren Exemplare mit Bindung machen ja sonst gerne mal, was sie wollen und klappen wieder zu etcpp , was hier nicht der Fall ist.



Die Sticker
Für viele ein leidiges Thema, dass Lego so massiv auf Sticker setzt, aber ich muss ganz klar sagen, dass bei diesem Set das Anbringen der Sticker definitiv nicht optional ist. Wo andere Technic-Sets wie z.B. der Volvo Schaufelradbagger 42030 auch ganz gut ohne Sticker funktionieren, fehlt hier ohne sie quasi alles, was das Schiff ausmacht. Wer das Set also nicht wie ich als Teilespender gekauft hat, sollte sie lieber verwenden. ;) Qualitativ hochwertig wirken sie jedenfalls.



Weiter geht es in Teil 2 des Reviews.
 

andrexxl

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Klasse Review (Teil 1) !
Bisher sehr gut lesbar und sehr gut verständlich geschrieben! Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, ich sei selbst beim Aufbau dabei. Daumen hoch :thumbsup:
 

cookiedent

Meister
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Neue und interessante Teile
Es gibt einige Teile in diesem Set, die entweder neu sind, in einer neuen Farbe verfügbar sind oder einfach auch nur in diesem Set recht interessant verwendet werden. Mit den dunkelblauen Panels und Liftarmen werden auch einige Teile wieder verfügbar gemacht, die bisher zum Beispiel nur im limitierten Set 41999 zu haben waren und dementsprechend teuer gehandelt werden. Hier mal einige Fotos der Teile, die mir aufgefallen sind:





Der Aufbau
Wie schon geschrieben, werden im ersten Schritt zunächst der Helikopter und das U-Boot aufgebaut. Beide sind recht klein und schnell gebaut. Ich dachte zunächst, dass das fast Minifig-Maßstab sein könnte, aber ein Test mit dem Weihnachtsmann hat dann doch gezeigt, dass die Modelle zu klein dafür sind. Auch wenn beide recht gut ausschauen, sind die enthaltenen Funktionen doch eher als Basics zu bezeichnen:
  • Beim Helikopter sind Haupt- und Heckrotor miteinander gekoppelt, so dass sich beide bewegen, wenn man den Hauptrotor dreht.
  • Beim U-Boot können die Propeller über einen Mechanismus bewegt werden und es gibt Greifarme, die man steuern kann.
Ich habe den Aufbau der beiden Gefährte in knapp 30 Minuten erledigt, wobei ich mich nicht besonders beeilt habe.

Das Schiff wird in drei Abschnitten gebaut: zunächst das Heck, dann der Bug und zum Schluss die Decksaufbauten inkl. Kran und Landeplattform. Jeder Schritt wird wie derzeit bei Lego üblich für nur wenige Teile, die anzubringen sind, verwendet. Die Gefahr, Teile zu übersehen, ist also recht gering, wenn auch nicht ausgeschlossen. Alle Abschnitte enthalten Bautechniken, bzw. die Verwendung von Teilen, auf die man vielleicht nicht sofort kommen würde. Ich würde den Aufbau denn auch als durchaus anspruchsvoll bezeichnen, wenn auch nicht überfordernd. Wie das aber ein Zehnjähriger sehen würde, der laut Angabe auf der Packung „10-16“ zur Zielgruppe des Sets gehört, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Da könnten Mama und Papa durchaus als Unterstützung gefordert sein.

Das Schiff besteht hauptsächlich aus einer sehr großen Anzahl an Panels in den Farben dunkelblau, rot, dunkelgrau und weiß. Hinzu kommen noch ein paar grüne Teile der Landeplattform. Liftarme und Kreuzachsen samt Zahnrädern spielen hier eindeutig eine untergeordnete Rolle. Dafür wird einiges an Standard-Lego verwendet –zum Teil auch gesnottet-, um einige Charakteristika eines Schiffes besser abbilden zu können. Demzufolge hat das Schiff auch eher das Look&Feel eines großen City- oder Creator-Sets als das eines Technic-Sets. Halt tatsächlich ein 31045 in XXL. Ich habe für das Schiff ca. 2,5-3 Stunden benötigt, bis es fertig vor mir stand. Aufgrund der verwendeten Techniken ein recht kurzweiliges Vergnügen. Sich wiederholende Bauschritte halten sich in Grenzen. Das Ergebnis ist ein recht ansehnliches Exemplar des Ocean Explorers, mit dem sehr gut gespielt werden kann.



Die Funktionen
Nun ja, was schreibe ich hier bloß? Was Heli und U-Boot können, habe ich ja bereits zuvor beschrieben und in Sachen Schiff kommt nicht gerade überwältigend viel hinzu:
  • Es gibt einen Kran, den man über zwei Zahnräder auf dem Dach der Brücke sowohl rotieren, als auch heben und senken kann.
  • Vor der Brücke existiert eine abnehmbare Abdeckung –> der Zweck erschließt sich mir allerdings nicht.
  • Das Schiff ist laut Aufdruck auf dem Karton nicht schwimmfähig. (Ach echt?)
  • Das Schiff hat (deshalb) wie jedes gute marine Gefährt Räder!
  • Man kann das Schiff über ein weiteres Zahnrad hinter der Brücke lenken.
Mehr gibt es nicht. Keine komplizierten Getriebe oder weitere Funktionen, die durch Umschalter aktiviert werden. Nix, nada, niente. Das erklärt auch, weshalb es nicht einmal einen Hinweis auf mögliche Power Function-Optionen gibt. Ich muss zugeben, dass das für ein Technic-Modell doch schon recht dürftig ist.



Besonderheiten
Das Set setzt erstaunlich umfangreich (57 Stück!) auf den halben Pin, der hier endlich mal wieder in grau statt blau enthalten ist. Damit werden Großteils Ansetzpunkte für das Standard-Lego geschaffen, man sieht sie hinterher also in der Regel nicht mehr. Auch die neue Hülse in Flat Silver wird in diesem Set für allerlei Aufgaben verwendet, weshalb auch direkt mal 20 Stück zum Einsatz kommen. Das neue Pinhole mit zwei Kreuzachsen wird recht unspektakulär für das Antriebsgestänge des Helis verwendet.

Fazit
Zum Spielen und für Teilesammler ist das ein gutes Set, für alle anderen ist es aber nur bedingt empfehlenswert.
  1. Wenn man das Set für die Kinder kauft, kann man sicher sein, dass nach dem Aufbau, bei dem man tatsächlich durchaus helfen muss, direkt losgespielt wird. Aufgrund der drei Elemente, die man auch gut unabhängig voneinander bespielen kann, sind die Kinder erstmal beschäftigt. Und die Eltern können mitspielen, ohne dass es gleich zu Streitigkeiten kommt, wer was macht.
  2. Wenn man das Set als Teilesammler kauft, bekommt man durchaus eine gute Zusammenstellung an Teilen, die man gut und sinnvoll einsetzen kann. Idealerweise sollte man aber auf Angebote achten, auch wenn 6,78c/Stein schon bei der UVP nicht so arg teuer sind.
  3. Wenn man das Set kauft, um es zu bauen, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass der Bauspaß nicht allzu lang ist und die Komplexität des Modells in Sachen Funktionen als eher einfach zu beschreiben ist.
Hinstellen würde und werde ich mir das Modell aber in jedem Fall nicht. Dafür ist es mir nicht ansehnlich genug, weshalb ich auch auf das Bekleben mit den Aufklebern verzichtet habe. Das bitte ich dann auch beim Ansehen der Fotos zu entschuldigen. Das Set lebt von der durch die Sticker erschaffenen Illusion, hier ein Schiff mit Fenstern, Beschriftung etcpp. vor sich zu haben. Ich für meinen Teil lasse zunächst mal meine Tochter noch ein wenig damit spielen, bevor es in meiner Teilesammlung aufgeht. Dann haben wir alle was davon!

Mehr Bilder gibt es in meinem Flickr-Album.

Vielen Dank fürs lesen. :)
 

pet-tho

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Ein extrem gutes und informatives Review, Alle Punkte die relevant sind wurden besprochen, Davon Gerne mehr.
 

basti24ka

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Klasse geschrieben Marc :thumbup: .

Habe auch erst mit dem Gedanken gespielt mir das Set zu holen. Als ich jedoch gesehen habe, dass die Hauptelemente Panele sind, ist die Entscheidung recht leicht gefallen es nicht zu kaufen.
 

4.5V Motor

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Danke für diese aussagekräftige Rezension, die Du sehr schön strukturiert präsentierst.

Ich wollte diesen Pott sowieso nicht bauen, aber nun ist das Set als Teilespender in den Fokus meiner Aufmerksamkeit gerückt; 1327 Teile hätte ich nicht vermutet, da ist allerhand Brauchbares dabei!

Das LEGO auch bei höherwertigen Bausätzen keine Aufklapp-Kartons mehr liefert, ist ein großes Ärgernis.

Mit besten Grüßen,
Marcus
 

HB_79

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Hallo Marc

Vielen Dank für das ausführliche Review.
Meine Idee wurde bestärkt. Das Set wird mindestens 2x den Weg zu mir finden.
1x bekommt es der Junior zum Geburtstag und das 2. Mal bekomme ich es zum schlachten!
 

HDGamer2424

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Toller Review! Mir ist auch beim Dragster & Teleskoplader, die ich unterm Baum hatte, aufgefallen dass Lego die Qualität der Sticker geändert hat... wusste ich noch gar nicht... Mein letztes Technik set war der Volvo Radlader... erschreckend...

Edit: 50er Post Hurra!
 

cookiedent

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Danke Euch allen für das Lob. Mich freut es sehr, wenn Ihr mit meinen bescheidenen Worten etwas anfangen könnt. ;)

4.5V Motor schrieb:
Das LEGO auch bei höherwertigen Bausätzen keine Aufklapp-Kartons mehr liefert, ist ein großes Ärgernis.
Ich muss das glaube ich etwas relativieren. Lego macht das schon geraume Zeit immer mal wieder. Wenn ich mich recht entsinne, ist z.B. auch der Langstreckenrenner 42039 in so einer Verpackung zu haben. Machts aber natürlich nicht besser. ;)
 

awabricks

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Danke für das Review! Sehr gut.

Aber ich muß gleich was fragen, da ich es mir auch zulegen möchte:

Täuscht es, oder ist das Schiff im Minifig Maßstab? Bzw kann man es in integrieren? Die Größe vom Schiff selber ist ja egal (wer schon mal vor einem Containerschiff stand weiß was ich meine), aber gerade bei Uboot und Heli sieht es so aus als passe eine Minifig ins Cockpit. Und von der Größe her tät es auch passen, oder?
 

cookiedent

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Also Santa sagt, er passt nicht ganz:



Es ist alles einen Tick zu klein für die Minifigs, auch wenn mans trotzdem damit ganz gut bespielen kann.
 

Maging

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Wenn man den oberen gelben Stopper unter den Rotor setzt, könnte sich das dann ausgehen?
Was nicht passt, wird passend gemacht ;)
 

awabricks

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Naja fast... Aber gut, ich seh schon, ich brauche ein paar Seemänner :D

Danke dir und Santa für den Versuch ;)
 
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