Ich klau mal das Zitat aus einen anderen Thread...
Ich warte ja sehnsüchtig auf deinen Leipzig Bericht damit ich weiß ob mein Bahnhof da auchmal hin möchte.
und belebe hier diesen Ausstellungsthread.
Es ist schon interessant für mich, das ganze hier nochmal zu lesen und dann das Ergebnis in Schkeuditz gesehen zu haben. Es konnten wohl nicht alle hier genannten Bauvorhaben umgesetzt werden und es waren leider auch nicht alle Personen hier anwesend.
Aufgrund der besonderen Umstände dieses Jahr, konnte das zweite BauSpielBahnTreffen in Schkeuditz auch nicht regulär ablaufen. Besucher waren keine zugelassen, nur registierte, gemeldete Personen bekamen Zugang. Abstand halten, desinfizieren und Masken waren Standard.
Aber: wenn man sieht und erleben kann, mit welchen Herzblut und Einsatz die Leipziger Truppe von LBrick im Einsatz war: Wahnsinn!
- da stellt eine kleine Truppe die wohl größte europäische (Lego/Klemmbaustein)-Eisenbahngemeinschaftsanlage 2020 auf die Beine
- die Jungs haben tagelang erstmal Platz in der Halle geschaffen (die steht nicht leer)
- da haben die Ehefrauen zum AFOL-Abend ein Menü gezaubert, dass richtig gut war.
- da wurden nicht einfach paar Tische hingestellt und paar Schienen draufgeklascht, sondern die Verbindungselemente zwischen den Modulen einzeln passend gesägt. Es waren extra Helfer dafür da.
- die Leipziger hatten das nötige Improvisierungstalent um Probleme zu lösen, zb wie: warum kommt hier schon die Wand? Da sollten doch noch zwei Meter Platz sein.
Es gab einen Aufbau/Gleisplan, der dann halt bei Bedarf angepasst werden musste.
Vor Ort waren dann Eisenbahnfans aus Deutschland und Österreich. Aufgrund von Corona ging es wohl leider dieses Jahr nicht internationaler. Ein paar wie die Noppenbahner kannte ich von der BrickingBavaria Fürth 2019, alle anderen durfte ich endlich mal kennenlernen.
Am Donnerstag war Aufbautag. Die Sonne kannte keine Gnade und es war "angenehm" warm in der Halle, so das keiner frieren musste. Gegen späten Nachmittag fuhren die ersten Züge und am Abend wurden die letzen Lücken im Gleis geschlossen. Wir PF/PUler waren fertig ;-)
Die 9V-Fraktion hat dann am Freitag morgen noch die letzten Kabel verlegt.
Danach standen erstmal Testfahrten auf dem Programm:
Wo kann ich denn mit welcher Lok/Zug überhaupt langfahren? Es waren halt völlig verschiedene Leute mit jeweils eigenen Vorstellungen der "richtigen" Größe vor Ort.
- in Bahnhof Ringelheim war zb der Bahnsteig sehr nah am Gleis. keine Chance für die Dampfer von den Noppenbahnern und meine LMS Class 5 oder E18 war auch zu breit. Dort musste dann aussenrum gefahren werden oder das mittlere Gleis benutzt werden
- bei meiner E18 musste ich bei einen Stellwerk den Pantographen einklappen, sonst bin ich am Signal hängengeblieben. Das Lego-Krokodil ist am Pantographen schmaler und hat das Signal nur berührt
- bei meiner Brücke haben auch viele geschwitzt: aber es passte am Ende fast alles durch, selbst der ICE von den Noppenbahnern. Nur die amerikanische Diesellok von den Österreichern musste draußen bleiben^^
- am HP Carzig musst auch eine Brücke überarbeitet werden
- HP Wattenweiler mauserte sich zu einer Langsamfahrstelle^^
....
Ist aber wohl völlig normal und konnte ja fast immer gelösst oder umgangen werden.
Der Grobaufbau beinhaltete folgendes:
- eine große zweispurige Hauptstrecke mit R104 Kurven / Kurvengeraden für 9V und PU/PF von Schattenbahnhof PF / HP Wattenweiler über eine Steigung/kleine Brücke zum Bahnhof Radebeul Ost / Schattenbahnhof 9V II, weiter über die Fachwerkbrücke, Baumallee, Landschaft zum Bahnhof Ringelheim. Nach dem Bahnhof Ringelheim folgte die große Kehrschleife und man konnte das ganze bis zum Schattenbahnhof PF zurückfahren. Dort konnte man nur kurze Züge / Loks über ein paar Weichen wenden.
- einspuriger Abzweig R40 Kurven / 9V nach dem Baumallee Richtung Tanklager, Bahnhof Pelleberg, Schattenbahnhof 9V I, Drehscheibe
- einspuriger Abzweig R104 Kurve PU/PF nach HP Wattenweiler über das Glenfinnan Viaduct, HP Carzig, weiter nach BH Wörrstadt. Nach BH Wörrstadt kam noch das Zementwerk und der Schrottplatz
- vom Schattenbahnhof 9V II ging noch ein kurzer Stich zur großen Drehscheibe.
Das Konzept der Leipziger sieht keine Rundstrecken vor. Auf anderen Ausstellungen haben meine Züge viele Runden im Kreis gedreht, das geht hier absichtlich nicht. Das hat meiner Meinung nach zwei Effekte: man fährt weniger, dafür ist das fahren interessanter: zb in Bahnhof Wörrstadt mit Lok vorraus einfahren, Lok abkuppeln und auf den zweiten Gleis wieder hinten an den Zug ankuppeln und dann in Gegenrichtung wieder zurück fahren.
Die Teilnehmer waren ein richtig netter gemischter Haufen: da gab es die Lego-Puristen neben BlueBrixx Baumlandschaften, Pragmatiker mit Modellen aus Legosteinen, BigBen-Rädern, 3D-gedruckten Teilen. Oder das andere "Extrem": da ist kein Legostein vorm lackieren, schleifen, zersägen sicher. War sehr interessant sich über die einzelnen Vorlieben entspannt zu unterhalten. Der Antrieb der Loks deckte wohl die gesamte Elektronik-Bandbreite ab: 9V, 9V digital, PU/PF, RC-Fernsteuerungen, S-Brick, LiPos, BuWizz und was es noch so alles gibt.
Das alles auf einer riesigen Anlage.
Die Gleise bestanden aus zum Großteil aus 9V-Lego Geraden, die auch als Kurve benutzt wurden (führt leider zu einen unruhigen Fahrverhalten in Kurven). Die Weichen in der Hauptstecke waren von TrixBrix, aber mit Kupferfolie für die 9V-Fraktion modifiziert.
Gefahren wurde auf Sicht. Man sollte immer am nächsten Signal halten, wenn der Blockabschnitt davor noch belegt ist. Hat am Anfang eher nicht funktioniert, da es nicht explizit gesagt wurde, aber nach 2 Tagen haben es auch Laien wie ich kapiert^^
Positiv war meiner Meinung nach:
- die Teilnehmer! Richtig viele "Fachgespräche" und nette Leute. Ja, ich habe viel gequascht und bin wenig gefahren. Habe nicht einmal Batterien/Akkus ausgewechselt (ok, hatte ja auch vier Loks zur Auswahl).
- die Strecke! Es machte einfach riesig Laune, durch die weite Landschaft zu fahren. Es gab hervorragende Fotospots (Baumallee!, Fachwerkbrücke!) und große Bahnhöfe.
- die Location! Das alte Straßenbahndepot hat Flair. Klar, mit weißen Klamotten ist man fehl am Platz und sanitären Luxus sollte man woanders suchen. Aber mir hat es gefallen (ok, war das krasse Gegenteil zur Stadthalle Fürth)
- die Modelle! Richtig schön, dass Rollmaterial mal nicht nur im Forum, Flickr oder YouTube zu sehen, sondern live, bunt und in Farbe. Und mal reinschauen ist auch.
Verbesserungswürdig nach meiner Meinung ist:
- die Strecke war teils sehr holprig. Ja das liegt auch an mir, denn bei manchen Übergang habe ich ja mit gebaut. Da merkte ich bei mir fehlende Erfahrung. Jedenfalls war an manchen Bereichen vorsichtig fahren angesagt.
- die großen Kurven aus Geraden. Wurde wahrscheinlich für die 9V Fraktion gemacht, da man ja eine Hauptstrecke für alle mit großen Radien wollte (ich auch!). Wenn ich da an den Traum von 9V-Kurven von Dirk /
@LegoConnex bei der BB2019 in Fürth denke...
- TrixBrix Double Slip Switch R104: ja, ich mag TrixBrix und ja, ich verwende auch Weichen von TrixBrix (diese spezielle Sorte nicht). Aber der Double Slip Switch funktioniert meiner Meinung nach nicht gut. Da gab es (nicht nur von mir) massig Entgleisungen. Leider war diese Sorte sehr oft verbaut. BigBen M Räder liebten es da zu entgleisen.
Auch kam mir leider zu spät folgende Idee:
- ich habe mit meinen Zügen immer im PF-Schattenbahnhof geparkt. Waren ja PF-Züge und es war in meiner Nähe (Tisch, Stuhl, Getränk, Schwitzhandtuch...)
- sinnvoller wäre es aber so gewesen: ein Zug im PF-Schattenbahnhof und einer zb in BH Ringelheim
- dann würde ich einen Zug vom Schattenbahnhof nach Ringelheim fahren, dort parken und mit den anderen zurückfahren
- oder noch besser: 3 Züge an drei verschiedenen Bahnhöfen
Dies würde Schattenbahnhöfe mit freien Gleisen erfordern (zb max 80% Auslastung) und wenn das mehrere so machen, würden sich die Züge schön durchmischen. Es würden in den einzelnen Bahnhöfen immer mal andere Züge sich treffen.
Die Jungs mit den Güterzügen haben dies schon so gemacht. Da kam immer mal eine Lok und hat sich paar Wagen gesucht.
Fazit:
Mir hat es richtig viel Spaß gemacht. Ja, es war anstrengend (halb zwei ins Bett, halb drei Feuerwehrsirene von neben an, Fluglärm, um sieben Uhr früh Feuerwehrsirene zum wecken).
Aber die Truppe war toll und ich würde gerne wieder "mitspielen".
Link zu meinen BSBT-Bilder Album bei
Flickr.
Thomas